Die Geschichte der Villa Serbelloni reicht weit in die Vergangenheit zurück. Sie erstreckt sich auf der Landzunge von Bellagio, wo der Tradition nach Plinius der Jüngere eine Villa mit dem Namen Tragoedia besaß. Der ursprüngliche Grundriss der Villa geht auf das 15. Jahrhundert zurück und wurde auf Geheiß von Marchesino Stanga erbaut. Im darauffolgenden Jahrhundert wurde die in den Besitz der Sfondrati übergegangene Villa ausgebaut und renoviert. Die Villa blieb bis 1788 in ihrem Besitz, als das Besitztum an den Grafen Alessandro Serbelloni ging, der sich diesem mit Leib und Seele verschrieb. Das äußere Erscheinungsbild mit seinen großzügigen doch einfachen Linien wurde nicht verändert. Das Innere wurde dagegen von den Gewölbe- und Kassettendecken bis hin zu den Bildern und Kunstgegenständen reich verziert. Der Herzog Serbelloni konzentrierte sich dabei vor allem auf die Einrichtung eines riesigen Parks im Außenbereich, in dem er befahrbare Wege, Alleen und Pfade mit einer Länge von ca. 18 km anlegen ließ. Beim Tod des Herzogs im Jahr 1826 ging die Villa von einem Besitzer zum anderen über und wurde schließlich in ein Hotel umgewandelt. Das Hotel wurde von der Prinzessin Ella Walker gekauft, die es 1959 der Rockefeller-Stiftung als Erbe hinterließ. Zahlreiche berühmte Persönlichkeiten waren im Laufe der Jahre in der Villa zu Gast: Kaiser Maximilian I, Leonardo da Vinci, Ludovico Maria Sforza, Bianca Sforza, der Kardinal Borromäus, Pellico, Kaiser Franz I, Königin Victoria, u.a. Heute ist die Villa nur noch Ort von Tagungen, die häufig von amerikanischen Forschern abgehalten werden, die in der alten Residenz beherbergt werden. Die Gärten dagegen sind für die Öffentlichkeit zugänglich, ein beeindruckendes Gewirr an Spazierwegen inmitten der Vegetation: kleine Wälder mit Jahrhunderte alten Bäumen, andere mit exotischen Pflanzen, Rosengärten und Blumenzüchtungen. Diese sind ab dem 1. April bis Anfang November in Begleitung eines Führers zu besichtigen (im Eintrittspreis enthalten). Die Führungen erfolgen zweimal am Tag, und zwar um 11.00 und um 15.30 Uhr für mindestens 6 und maximal 30 Personen pro Besichtigung. Bei schlechtem Wetter werden die Besichtigungen abgesagt. Für Gruppen ist die Reservierung obligatorisch.