Die Kirche von San Nicola in Casnedo, die einst auch dem Heiligen Karl gewidmet war, erhebt sich an der Stelle eines aristokratischen Oratoriums, das nach dem Mailänder Heiligen benannt ist. Die Widmung an den Heiligen Nikolaus geht auf die Gewohnheit der kleinen Gemeinschaft zurück, der Messe in der ihm gewidmeten Kapelle beizuwohnen, die sich in dem alten Kloster der Heiligen Jungfrau in Cernobbio befand, das 1784 geschlossen wurde. Das Gebäude wurde gegen Ende des 18. und Beginn des 19. Jahrhunderts erbaut. 2001 wurde es einer umfassenden Restaurierung zu seiner Erhaltung unterzogen. Die rechteckige Fassade hat abgerundete Formen mit typischem barockem Anklang. Die Inneneinrichtungen stammen zum Teil aus dem früheren Oratorium und zum Teil aus dem Benediktinerkloster. Aus Letzterem stammen das schöne Gemälde aus dem 17. Jahrhundert auf der linken Wand des Kirchenschiffs, das die Heilige Jungfrau darstellt und dem Kreis des Malers aus Cremona, Gian Giacomo Barbelli, zugeschrieben wird und darüber hinaus der Kreuzweg mit Rahmen aus vergoldetem Holz. Zu dem früheren Oratorium gehörte dagegen die heutige Altartafel, die die Mater Dolorosa mit den Heiligen Karl, Nikolaus und Antonius von Padua darstellt, die auf die erste Hälfte des 18. Jahrhunderts datiert werden kann und vermutlich auch der wertvolle Hochaltar aus dem 18. Jahrhundert aus mehrfarbigem Marmor. An den Seiten des Altars sind in der Wand der Apsis zwei Fenster mit schmiedeeisernem Gitter, Tympanon und Marmorbalustraden zu sehen. Wahrscheinlich nahmen hier die Herrschaften Perti an den Feierlichkeiten teil.